Was für ein Abend! Mit tosendem Applaus und viel Begeisterung ist am Donnerstag, den 4.4.2024 der Startschuss für den Bürgersolarpark Memmingen gefallen. Der Andrang war größer als erwartet: Zusätzlich zu den 250 Sitzplätzen musste auch das Foyer des Maximilian-Kolbe-Hauses für Interessierte geöffnet werden.
„Dass wir heute hier stehen können, ist ein überwältigendes Gefühl. Hinter diesem Abend steht mehr als ein halbes Jahr harte Arbeit“, so KIMM-Vorstand Felix Schachenmayr bei der Eröffnung des Abends. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher hob in seiner Rede zum Start des Bürgersolarparks die große Bedeutung des Projekts hervor. Egal ob Telefonate, Notfallsitzungen oder „viel Beamtenschweiß“ – man habe alles dafür gegeben, das Projekt schnellstmöglich anstoßen zu können.
Doch wie kam der Bürgersolarpark Memmingen zustande? „Die erste Idee kam schon vor rund einem Jahr auf“, erzählte KIMM-Vorstand Wolfgang Friedl. Angefangen mit einer Liste von Potenzialflächen hatten Mitglieder der Klimainitiative im Sommer 2023 ersten Kontakt mit möglichen Betreiberfirmen aufgenommen. „Als KIMM war für uns klar: Wir werden dieses Projekt nur anstoßen. Wir wollten einen Partner finden, der den Bürgersolarpark mit viel Expertise als sozial verträgliches und wertschöpfendes Projekt umsetzt“, so Friedl. Und: Mit der Natur Energie Anlagen Projekte (NEAP) GmbH aus Garching bei München war ein passendes Team gefunden.
Thomas Prudlo und Claus Frommel stellten als Geschäftsführer der NEAP GmbH persönlich die aktuelle Planung für den Bürgersolarpark vor. Mit zahlreichen umgesetzten Bürgerenergie-Anlagen von Garching bis auf das Dach des Maximilianeums haben beide mit NEAP blicken beide über die vergangenen Jahrzehnte auf große Erfahrung zurück. Auch mit den lokalen Begebenheiten seien beide bestens vertraut: „Auch wenn wir jetzt in Garching sitzen: Wir kommen von hier.“
In Memmingen sei die Planung für den Bürgersolarpark bereits in den letzten Zügen. Gebaut wird im aktuellen, 1. Abschnitt ausschließlich auf Dächern der Stadt Memmingen – darunter bekannte Gebäude wie die Feuerwehr Amendingen oder die FOS-BOS. Ziel-Gesamtgröße des Bürgersolarparks ist eine Gesamtleistung von 2-3 MWp – dies entspräche etwa dem Stromverbrauch von 1000 Haushalten.
Doch was macht den Solarpark zum Bürgersolarpark? „Die Gesamtinvestition beträgt ca. 2,5-3,8 Millionen Euro – je nach Größe“, so NEAP-Geschäftsführer Frommel. Durch Beteiligungen soll der Bürgersolarpark teilfinanziert werden. Wer investiert, wird dadurch Anteilseigner*in des Bürgersolarparks. Was durch die Einspeisung von Solarstrom verdient wird, fließt so an Menschen aus Memmingen zurück. „Wir planen mit einer Zielrendite von 4,5-5,5%“, erklärt NEAP.
Überzeugt das Projekt? „Habt ihr Lust auf den Bürgersolarpark?“, fragt KIMM-Vorstand Schachenmayr ins Publikum. Die Antwort: Applaus, Jubel und begeisterte Rufe. Die ausgelegten Beitrittsformulare waren am Ende der Veranstaltung nach kurzer Zeit vergriffen. „Wir sind mehr als zufrieden. Statt der Zielmarke von 100 Beteiligungen könnte es jetzt deutlich mehr werden“, summiert KIMM-Vorstand Lydia Reimann am Ende des Abends. „Wenn jetzt alles glatt läuft, ist das ein wahnsinnig großer Schritt für Memmingen in Richtung Energiewende.“
Noch im April und Mai soll der Bau der ersten Dachflächen beginnen. Die erste Gesellschafterversammlung für alle Beteiligten aus Memmingen ist im Juni geplant, sobald alle Dachflächen final bekannt sind. Lang dauern wird es also nicht mehr bis es heißt: Auf die Dächer, fertig, los!
Vorstellung verpasst?
Der Bürgersolarpark Memmingen wird am 15.4. um 19:00 Uhr in einer Online-Veranstaltung erneut vorgestellt (Link zum Beitritt).
Die gesamte Präsentation vom 4.4.2024 finden Sie hier.
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