Der Klimafrühling 2025 fand am 13.4.2025 seinen würdigen Abschluss in einer Exkursion ins Günztal, das Hundsmoor und seine umliegenden Auen unter Leitung von Lydia Reimann und German Weber im Namen der Stiftung KulturLandschaft Günztal. Die über 40 Besucher*innen waren beeindruckt: Was hier in 25 Jahren im Dienst der Renaturierung von Moor und Auen zum Erhalt der Biodiversität und Einsparung von CO2 Emissionen erreicht wurde, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden!
Im Hundsmoor nahe Westerheim konnte anschaulich der lange und komplizierte, aber unumgänglich notwendige Weg der Wiedervernässung mit dem Ziel, weitere CO2 Emissionen aus dem Moor zu verhindern, begreiflich gemacht werden. Dass Klimaschutz nicht ohne Erhalt der Biodiversität gedacht werden kann, wurde von German Weber ein ums andere Mal eindrücklich vermittelt.

Am alten Bahndamm wurde schnell klar: Ein auf Holzertrag orientierter Forst kann in Sachen Biodiversität mit einem naturnahen undurchdringlichen Auwald nicht mithalten. Auf dem Damm zeigte sich die „unordentliche“ Pflanzenvielfalt vom Boden bis zum Blätterdach und dem vielstimmigen Vogelgezwitscher, das aus dem Auwald tönte. Der dunkle, aufgeräumte Forst auf der anderen Seite des Bahndamms sah doch deutlich monotoner aus. Zwar ist dieser zugänglich zum Spazieren, Waldbaden und Pilze sammeln, harrt aber auch in seiner Bestimmung als Holzlieferant aus.

Nächste Station: Ein Acker. Auch hier verhält es sich ähnlich. Zum Preis von hohem CO2-Ausstoß bringt die Fläche hohe Ernteerträge, die von einer Auenwiese mit extensiver Weidewirtschaft mit hoher Biodiversität und zahlreichen seltenen Populationen wie Laubfrosch oder Gelbbauchunke natürlich nicht erreicht werden kann.
Trotzdem ist die extensive Weide ein Erfolgsmodell. Durch die Beweidung mit Rindern werden die Auen gestaltet: Die Kühe halten die Verbuschung auf, ihre Kuhfladen dienen zahllosen Insekten zur Vermehrung und kleine Tümpel werden zu Tränken umgestaltet und es entstehen, nur durch Zulassen, neue Biotope.


German Weber und Lydia Reimann machten klar: Es muss beides seinen Platz haben! Eine lohnende Bewirtschaftung von Acker und Forst muss einhergehen mit konsequentem Naturschutz und dem Erhalt der Biodiversität. Denn: Die Biosphäre ist von unschätzbarem Wert!
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Biodiversität spielt nicht nur auf dem Land eine große Rolle für Natur- und Klimaschutz. Auch in den Städten lohnt es sich, sie mitzudenken – zeigte etwa die Führung „Stadtbegrünung“ am 11.4.2025. Hier geht es zum Bericht:
Der 3. Memminger Klimafrühling fand vom 27.3.2025 bis zum 13.4.2025 statt. Das gesamte Veranstaltungsprogramm mit unseren 14 Events findest du hier:
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