Am 12.4.2025 stellen Filmemacher Johannes Felder und Musiker Jonathan Hofmeister ihr gemeinsames, interdisziplinäres Kunstprojekt „Dating Planet A“ vor. Der Film ist ein Wechselspiel zwischen Realität und Inszenierung, bei dem Montage als zentrales Stilmittel fungiert. Live auf der Bühne im Antoniersaal präsentierten Jonathan Hofmeister (Piano), Alex Bayer (Kontrabass) und Jan Brill (Drums) vor rund 50 Gästen ihr Projekt. Unser Bericht zeigt eine ganz persönliche Rückschau auf das Event:
Ich erschrecke! So unmelodiöse Jazzklänge! Oh je, wenn das so weiter geht, wird das ein furchtbarer Abend! Wo bleibt das Komische, das in der Kritik stand!?
Das ist interessant! Ein Schwarm Flamingos. Eigentlich einfach nur schön. Aber durch die musikalische Untermalung wirken sie bedrohlich – mmh.
Ah, schöne Bilder. Fischschwärme, die mich meditativ einsaugen, sphärische Klänge. So hatte ich mir das erhofft!
Und plötzlich wird aus den schönen Bildern wieder etwas hässliches, blödes! Warum?!
„Weil das unsere Welt ist!“ denke ich mir. Mal schön, mal hässlich, mal harmonisch, mal disharmonisch.
Seltsam, immer, wenn wir Menschen im Bild sind, wirken wir störend, deplatziert. Warum machen diese Leute im Film so komische Sachen? Das ist peinlich! Sind wir Menschen so peinlich? Im Handstand durch riesige Maisfelder laufen?! Irgendwie scheinen wir Menschen da nicht recht hineinzupassen, in die Natur. Aber in den betonierten Städten wirken wir traurig. Wo gehören wir hin?
Ist das heute Abend wirklich ein Date? Die Szenen, bei denen ich mich verlieben könnte, sind rar gesät. Meist bin ich unter Anspannung, warte auf den nächsten hässlichen oder peinlichen Moment und die Gefühle dazu. Plötzlich fällt mir ein: „Will die Erde überhaupt ein Date mit uns, mit mir?“ Wo wir doch so viele sinnlose, verrückte, peinliche Dinge tun!
Ist es vielleicht genau das, was uns die Künstler heute Abend sagen wollen: „Hey, wenn ihr weiter so doof seid, wird das nix mit der Liebesbeziehung!“
Aber wo bleibt die Motivation, uns mehr um unser potentielles Date „Erde“ zu bemühen? Zeigt doch bitte mehr schöne Bilder! Bring doch bitte mehr harmonische Klänge!
Ok, habe es, glaube ich, verstanden. Wir Menschen sind peinlich und passen so, wie wir sind, nicht zur Erde. Wir müssen uns bessern.
Zeigt mir doch bitte, wie ich sein soll, damit die Erde mich mag! Dieser Abend kann eigentlich nur mit einem unguten Gefühl enden, so lange wir nicht beziehungsfähig werden. Schade! So werde ich mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch nach Hause gehen. Boah, zum Glück ist die Zugabe ein richtig positives Stück, das Laune macht!
Weitere Meinungen nach der Aufführung:
„Schräg. Hab was anderes erwartet.“
„Ich hatte Schwierigkeiten mit der Bilderabfolge….“
„Ich musste ständig die Brille auf- und absetzen. Die zusammen geschnittenen Aufnahmen waren irgendwie verwirrend zum Anschauen. Hätte mir mehr Klarheit in Text und Bild gewünscht, um mit hoher Motivation, dass wir alles tun müssen, um die Erde zu schützen, rauszugehen! So bin ich eher irritiert. Habe ich verstanden, was die Künstler sagen wollen?“
„Das war interessant, was die alles mit ihren Instrumenten gemacht haben. Generell ist Jazz nicht meine bevorzugte Musikrichtung, aber ich habe mich gerne auf den Abend eingelassen. Am besten hat mir gefallen, als der Bassist zum Mikro gegriffen hat. Es war halt wirklich nicht Mainstream sondern eher anspruchsvoll.“
„War das jetzt Kunstkacke oder einfach nur genial!?“

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Der 3. Memminger Klimafrühling fand vom 27.3.2025 bis zum 13.4.2025 statt. Das gesamte Veranstaltungsprogramm mit unseren 14 Events findest du hier:
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